41. TreWa Con

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Die 43. TreWa Con in Prackenbach – die längste TreWa aller Zeiten | Beginn: 1.09.2003 / Ende: 9.09.2003


Tja, das war sie nun, meine erste Trewa – Con. All die Leute, die zu mir gesagt haben, ich muss da unbedingt mal hinfahren, weil es so toll, so schön, so fantastisch usw. ist, die haben maßlos untertrieben. Ich war zwar nur drei Tage auf der Trewa, aber diese drei Tage waren so schön, dass ich es wirklich nicht in Worte fassen kann. Trotzdem will ich es mal versuchen.

Gut, fangen wir mal mit dem Anfang an.

Montag, 01. September 2003, erster Con-Tag.

Da dies ja der Kennenlern-Tag ist, wollte ich ihn auf keinen Fall verpassen. Also fuhr ich zusammen mit meiner Tochter Stephie, die sich nach langem Überlegen entschlossen hatte, mit mir zu kommen, in den Bayerischen Wald. Zum Glück habe ich nur eineinhalb Stunden Fahrzeit, sonst wäre ich wohl gar nicht hingefahren, da ich beruflich nicht einfach eine Woche Urlaub machen konnte. Wenn man selbständig ist, ist das schwieriger als man denkt.

Wir kamen also am Conhaus an, das wir ohne Probleme gefunden hatten (kein Wunder, da wir schon einmal bei einem Sonntagsausflug die Strecke abgefahren sind) und folgten einfach dem allgemeinen Gelächter. Schon fanden wir eine Gruppe Leute, die fröhlich an einem Tisch im Freien saßen, Gaudi machten und uns freundlich begrüßten. Wir suchten uns dann auch sofort ein Bett in der Unterkunft, die auch genau unseren Erwartungen entsprach. Ein Jugendgästehaus ist halt nicht das Maritim. 😉

Klamotten auf´s Bett geworfen und sofort ging es wieder ab nach draußen. Nach kurzem Geratsche und Beschnuppern der anderen Conteilnehmer gingen wir nach drinnen in den Aufenthaltsraum. Dort saßen Dirk, Matthias und noch einige andere Trewa-Leute, die ich zum größten Teil bereits von der FedCon kannte und begrüßten uns freundlich. Es herrschte eine unglaublich gelöste Stimmung, während auf Dirks Laptop Hochzeitsfotos angeschaut wurden, Mini-Filmchen zum Ablachen liefen und pausenlos geblödelt wurde. Gerade dadurch fühlten wir uns dort sofort heimisch und blieben auch noch länger zu einem gemütlichen Plausch sitzen.

Natürlich waren wir später auch wieder draußen um uns die Gegend ein wenig anzuschauen und die anderen Leute besser kennen zu lernen. Ich muss sagen, auf der Trewa gibt es kein Fremdheitsgefühl, jeder wird sofort von allen herzlich aufgenommen und alle gingen mit uns um, als würden sie uns schon ewig kennen.

Kurz vor dem Abendessen, das von René und einigen Leuten wirklich fantastisch zubereitet wurde, ging ein Teilnehmer mit einem Fläschchen eines sonderbaren Gewürzes umher und ließ die Leute kosten. Ich war ganz schön irritiert, als ich sah, dass er lediglich einen Zahnstocher in das Fläschchen tauchte und diesen dann ablecken ließ. Als Dirk dieses Höllenzeug jedoch probiert hatte, sprang er sofort auf, als säße er auf einem Schwarm Hornissen, rannte in die Küche, schnappte sich eine Semmel und japste erst einmal nach Luft. Wir hörten nur noch „sauscharf“ von ihm, worauf Matthias ihn als Weichei betitelte. Daraufhin musste er natürlich auch probieren, er hatte jetzt ja keine andere Wahl mehr. Die Selbstbeherrschung dieses Mannes war jedoch bewundernswert, man sah es zwar förmlich aus seinen Ohren rauchen, auch er schnappte sich eine Semmel (für Nichtbayern: Brötchen 😉 ), aber sonst ließ er sich wirklich nicht viel anmerken. Im Gegensatz zu einem weiteren Congast, dem wirklich der Schweiß aus allen Poren brach.

Nach dem Abendessen, herrliches Chili mit Weißbrot, Dirk würzte zwei Teller mit beinahe einer halben Flasche Tabasco nach, ging es zur „Opening-Ceremony“. Diese darf man sich aber nicht wie auf der FedCon vorstellen. Es ging weitaus lockerer zu. Wir sahen kurze, lustige Filmchen, danach wurden wir alle von Dirk und Matthias begrüßt, die beide sehr erfreut waren, dass so viele Neulinge, vor allem aus dem Forum, zur Trewa gekommen waren.

Endlich, nach dieser „hochoffiziellen“ Eröffnung der Trewa-Con wurde das Lagerfeuer entzündet. Ein Augenblick, auf den wir alle sehnsüchtig gewartet hatten. Draußen war es nämlich empfindlich kalt geworden.

Gemütlich hockten wir alle im Kreis um das Feuer und lachten uns halb schlapp über Witze, die erzählt wurden und sonstige Blödeleien, die gemacht wurden. Die Zeit verging wirklich wie im Flug. Plötzlich war es 1.30 Uhr in der Früh, irgendjemand musste die Uhr vorstellt haben, anders war das nicht möglich. 😉

Die erste Nacht in diesem Gästehaus war … hmm … tja, etwas unruhig. Man ist die fremden Betten nicht gewöhnt und man ist nicht daran gewöhnt, dass mehrere Personen im Zimmer schlafen, wovon logischerweise einige Schnarcher dabei sind. Aber man gewöhnt sich ja an alles.

Länger als bis 7.30 Uhr konnte ich allerdings beim besten Willen nicht schlafen, also stand ich auf und ging nach unten. Dort half ich dann mit großer Freunde (ehrlich wahr!) mit, das Küchenchaos zu beseitigen. Die Truppe, die zum Frühstück anrichten eingeteilt war, war natürlich erfreut. Nach dem Frühstück und vielen Gesprächen unter alten und neuen Freuden, traten wir gemütlich den Heimweg an. Ich hatte natürlich fest versprochen, spätestens am Samstag nochmal zu kommen.

Donnerstag, 04. September 03, mein zweiter Con-Tag:

Ich hatte es einfach nicht bis Samstag ausgehalten, also habe ich zu Hause geschuftet, für die Firma alles in Windeseile erledigt, was möglich war und habe mich dann, nachdem mein Freund mich dazu ermutigt hatte, zusammen mit Stephie wieder auf den Weg nach Prackenbach gemacht.

Alle freuten sich, dass wir wieder da waren. Es war für uns obwohl es erst unser zweiter Con-Tag war, wie als ob wir heim zur Familie gekommen wären. Nach einem gemütlichen Geplausche haben wir zu dritt Rummikub gespielt und es hat irre Spaß gemacht. Ich hatte schon gedacht, ich hätte das Spiel verlernt. Zu Hause nimmt man sich leider oft nicht die Zeit dazu.

Nebenan wurden in der Zwischenzeit Badminton und Volleyball gespielt, wobei die Herren und Damen einen Heidenspaß hatten. Da es inzwischen wieder sehr warm geworden war, konnten einige nackte Oberkörper mit dekorativen Tätowierungen bestimmter Herren bewundert werden. 😉

Stephie uns ich mussten nach nochmal kurz weg, in den Ort fahren und uns etwas zum Abendessen holen. Dirk hat dann über unsere Fertiggerichte gemotzt und gesagt, wir hätten ihm nur Bescheid geben sollen, dann hätte er mehr eingekauft und für uns mitgekocht. Leider war ich aber per Handy nicht durchgekommen und ich Trottel hatte in der Con-Bestätigung nicht gelesen, dass das Con-Haus auch ein Telefon hat. Da wäre ich nie darauf gekommen. Somit wurde ich mal wieder als MONK betitelt.

Nun gut, während wir in der Küche vor dem Ofen standen und warteten, bis unsere komischen Baguette fertig waren, mussten wir uns laufend von Dirk ärgern lassen, wie toll doch sein Essen riechen würde, wie toll es schmecken würde und dass wir nichts davon abbekommen würden. Auf der Trewa-Con ist sogar das Aufbacken eines Fertigbaguettes ein Erlebnis.

Nachdem Abendessen wollte uns Dirk noch Salat von sich anbieten, aber wir waren von diesem Fertigzeug so pappensatt, dass wir nichts mehr runter bekamen.

Danach gingen wir nach oben in den Videoraum, um uns einen Film mit William Shatner anzuschauen. Es war sehr lustig, zu sehen, wie Shatner sich selbst ein wenig auf die Schippe genommen hat und wie zwei Fans erst alles taten, um ihrem Idol nahe zu sein und wie er ihnen dann später auf die Nerven ging. Ein kurzweiliges Vergnügen.

Endlich war nach dem Film dann wieder Lagerfeuerzeit, der Moment, auf den wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten. Ach ja, inzwischen war auch Manu, Dirks Ehefrau, eingetroffen, die bis einschließlich Donnerstag auch noch hatte arbeiten müssen.

Wir saßen wieder bis nach Mitternacht am Lagerfeuer, blödelten rum, tranken Bier und ließen es uns richtig gut gehen. Das Leben kann so schön sein, wenn man mal wirklich richtig vom Alltag abschalten kann.

Meine zweite Nacht im Trewa – Bett war prima. Ich konnte richtig gut schlafen und bin natürlich wieder kurz nach sieben Uhr raus. Da aus allen Betten und allen Zimmer nur Geschnarche ertönte, machte ich mich wieder auf den Weg in die Küche. Tja, man mag mich vielleicht für etwas verrückt halten, aber ich spüle gerne ab und räume gerne auf. So hatte ich dann, mit weiblicher Verstärkung, die Küche wieder auf Vordermann gebracht, bevor der Frühstückstrupp verschlafen eintrudelte.

Wieder machten wir uns später gemütlich und doch sehr wehmütig auf den Weg nach Hause.

Samstag, 06. September 2003, mein dritter und letzter Con-Tag:

Da ich mich bereit erklärt hatte, zum Grillabend einen großen Salat zu machen, fuhr ich, dieses Mal allein, gegen Mittag vollbepackt mit Fressalien nach Prackenbach. Als ich die Unmengen parkenden Autos auf der Wiese sah, ahnte ich schon, was auf mich zukommen würde, jede Menge Wochenendbesucher, auf die ich mich sehr freute. Immerhin wusste ich ja von einigen Leuten, die ich aus dem Forum bzw. von der FedCon kannte, dass sie noch kommen wollten.

Der Nachmittag verlief dann gemütlich mit der Begrüßung alter und wiederum neuer Bekannter und endlosem Geratsche, gemischt natürlich mit viel Spaß wie immer. Ich fand es so nett, dass Manu immer wieder mit ihrem Fotoalbum in der Hand Neuankömmlinge begrüßte und voller Stolz ihre Hochzeitsbilder zeigte, die aber auch wirklich zu süß waren.

Später dann, ich hatte doch tatsächlich noch ein Opfer gefunden, das mir helfen wollte, den Salat zu schneiden, tobten Babsi und ich uns dann bei Kopfsalat, Radieschen, Gurken, Tomaten und Paprika aus. Es war eine lustige und gemütliche Runde, da an jedem Tisch im Essraum geschnipselt, Rezepte gestöbert und über das Kochen gefachsimpelt wurde. Vor allem Evas Weight-Watcher-Kartoffelsalat klang interessant und hat später auch prima geschmeckt.

Plötzlich war Hektik angesagt, diese Monks hatten tatsächlich früher mit dem Grillen angefangen, als angekündigt worden war. Auf jeden Fall war um halb Sieben Uhr das Essen fertig – und unser Salat noch nicht. Die Schnippselei wurde also kurzfristig abgebrochen, die Menge musste genügen und die Schüssel war sowieso schon voll. Also Dressing drüber (natürlich selbst gemacht) und fertig.

Mein Magen rumorte inzwischen gefährlich und so machte ich mich auf den Weg zum Grill. Dirk betätigte sich selbst als Grillmeister, während er Zorro als seinen Neger neben sich sitzen hatte, der das Fleisch dann an die hungrigen Mäuler nach eingehender Gesichtskontrolle und mit Leichenbittermiene verteilte. Offenbar hätte er am liebsten alles selbst gegessen. 😉

Danach ging es wieder zum Lagerfeuer, das dieses Mal sehr spektakulär mit jeder Menge Benzin entzündet wurde. Es waren so viele Leute da, dass unsere Runde auf weitere zwei Tische mit Bänken erweitert wurde. Gemütlich, lustig und mit viel falschem Gesang, begleitet auf der Gitarre von Nessie feierten wir in die Nacht hinein. Gegen 1.45 Uhr gab ich jedoch den Löffel ab, drei Bier sind eindeutig genug für mich, und ging ins Bett. Das war ein Vergnügen! Drei Schnarcher im Zimmer, die den halben Wald um das Con-Haus absägten. Da ich inzwischen jedoch schon an die Trewa gewöhnt war, machte mir das nichts aus. Ich schlief wie ein Stein.

Jedoch wieder nur bis 7.00 Uhr, der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Also stand ich so früh auf, alles schlief noch, und machte mich daran, den Saustall von der vergangenen Nacht zu entfernen. Sogar das hat mir Spaß gemacht, obwohl ich da schon ein bisschen wehmütig war, denn in ein paar Stunden hieß es, Abschied nehmen.

Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen, lud sie ins Auto und ging noch einmal zurück zur großen Knuddelrunde.

Es war wirklich nicht leicht, mit einem leichten Kloß im Hals umarmte ich einen Con-Teilnehmer nach dem anderen und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

Mein Fazit zu meiner ersten Trewa-Con:

Leider war ich ja nur drei Tage auf der Trewa, aber es war so toll, dass ich immerzu an dieses Erlebnis denken muss. Wie nennt man das? Den Con-Blues! Das trifft es genau. Besser kann man wirklich nicht dem Alltag mal für kurze Zeit entfliehen, einfach tun und lassen, wozu man Laune hat, Blödsinn machen, Spiele spielen, am Lagerfeuer sitzen und singen, das Leben in der freien Natur genießen usw.

Ich sitze immer wieder hier an meinem PC, schaue mir die ganzen Fotos an, die ich gemacht habe und lasse die Trewa-Con Revue passieren.

Das schöne an der Trewa-Con ist, dass man eigentlich gar keine Leute kennen muss, wenn man hinfährt. Jeder wird sofort in die Gemeinschaft aufgenommen, keiner steht allein abseits, außer er will es so. Wenn ich auf eine andere Convention fahre und kenne dort niemand, dann kann es mir wirklich passieren, dass ich allein rumlaufe und mich langweile. Das habe ich ja selbst schon vor einigen Jahren erlebt. So etwas gibt es auf der Trewa einfach nicht.

Ich kann nur jedem raten, der neugierig geworden ist, schaut es euch an – ihr werdet begeistert sein.

Übrigens findet ihr viele Teilnehmer der Trewa-Con auch im Internet. Geht einfach auf http://www.stboard.de , dort trefft ihr Fans in rauen Mengen und dort gibt es ein eigenes Forum der Trewa-Con. Auf diese Art habe ich viele nette Leute kennen gelernt, die ich zum Teil das erste Mal auf der FedCon getroffen und auf der Trewa wieder gesehen habe.

Ich werde auf jeden Fall wieder hinfahren, dieses Spaß will ich mir doch nicht entgehen lassen. Man sieht sich – vielleicht schon auf der nächsten Trewa-Con.

Brigitte Scherr

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