27. TreWa Con

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Die 27. TreWa Con in Arlesried – Diesmal ohne Dirk als Veranstalter | Beginn: 14.08.1996 / Ende: 21.08.1996


Conbericht in Trekworld 45

Veranstalter diesmal nicht Dirk, sondern Michael Schwidefsky, Ulli Pallor und Henry Koebsch.

Crash Test Sisters zerlegten Eingangstor der Con, Go-Kart Turnier in Mindelheim

Con-Bericht zur SommerCon (TreWa 27): Arlesried (1996)
Bereits von Beginn der Con an hing ein dunkler dörflicher vorurteilsbeladener Schatten über der Veranstaltung, der nicht nur dem Con-Veranstalter Michael viel Ärger und Gefluche entlockte, sondern auch uns in Form von Strenge desselbigen entgegenschlug.
Angefangen hatte alles damit, dass Michael am Vorabend der Con meinte, dass das Einfahrtstor zum Con-Haus etwas sehr klein wäre und doch hoffentlich niemand mit seinem Auto dagegen fahren würde. Seine Hoffnung währte genau 3 Stunden, danach hatten unsere beiden Crash-Test-Sisters mit ihrem Wohnmobil das Holztor in mehrere Einzelteile zerlegt und Henry somit jegliche Bedenken genommen, womit er in diesem Jahr nur sein Lagerfeuer machen sollte. Die Hausmeister sahen das Ganze weit weniger lustig, hatten sie doch nur wenige Tage zuvor eine Gruppe nach Hause geschickt, weil sie zu laut gewesen sind. Das Wort „Hausverbot“ hing über dieser Veranstaltung also wie ein Damoklesschwert und die Zerstörung des Tores gleich am ersten Tag war da natürlich nicht sehr hilfreich.
Leider hatten wir dieses Jahr nicht wie sonst das Jugendhaus in Veitsweiler, sondern mussten nach Arlesried ausweichen. Das dortige Haus entsprach zwar nicht so ganz dem Standard von Veitsweiler, aber schließlich ist eine Con immer so gut, wie man sie macht. Was allerdings wirklich nervte, war die Turmuhr auf dem benachbarten Friedhofsgrundstück. Man kann ja über Lärmbelästigung auf dem Land sagen, was man will, aber wenn werktags um 06.00 Uhr in der früh die Turmglocken 10 Minuten lang (!!!) läuten, finden ich das nicht mehr sonderlich witzig.
Und wenn sich dieses Prozedere am Tag dreimal wiederholt, hört der Spaß endgültig auf. Aber uns ermahnen, wir sollten nicht zu laut sein. Wie dem auch sei, am Abend des vierten Tages war es endlich soweit: alle Ermahnungen, Bittstellungen und Versuche, nicht allzu laut zu sein, hatten nichts genützt. Nachts um 03.00 Uhr klingelte im Con-Haus das Telefon und die Schwiegertochter der Hausmeisterin teilte mit, dass wir nun Hausverbot hätten.
Unser lieber Michael, den dieser Anruf aus dem Bett geholt hatte, quittierte nur mit einem mürrischen „Das kotz….“ und verstand die Welt genauso wenig wie jeder andere, schließlich war es zu diesem Zeitpunkt im Haus eigentlich mucksmäuschchen still.
Die Begründung hierfür schließlich war genauso lächerlich wie die Aktion selbst. Am Abend waren einige Dorfbewohner laut grölend durch die Straßen gezogen und wir haben dafür Hausverbot bekommen. Nicht, dass unser aller herz dermaßen an dem Haus hing, aber die Tatsache, dass die Beschwerde auch noch von der Schwiegertochter (!!) der Hausmeisterin kam, war schon ein bitterer Beigeschmack. Dennoch ließ sich niemand von den Eskapaden dieser Person den Spaß an der Sache verderben.
In Ermangelung eines geeigneten Platzes für das Volleyballnetz verlagerte sich ein Teil der sportlichen Aktivitäten diesmal in den Tischtennisraum, in dem an einem Abend das große Rundlaufturnier stattfand. In bester Pausenhofmanier mussten hierfür Topfdeckel, Küchenbretter oder Bücher herhalten und manch einer zog mit seinem Schlagwerkzeug nicht nur ins Finale ein, sondern spielte auch definitiv besser als mit seinem richtigen Schläger. Das Rundlaufturnier verwandelte sich in den folgenden Tagen in ein richtiges Tischtennisturnier nach K.O.-System, das Dank der Organisation von Henry großes Interesse fand. Die SommerCon hat es so an sich, dass sich das Geschehen tagsüber so ziemlich verläuft, so nutzten viele die Vormittage, um ins benachbarte Schwimmbad nach Mindelheim zu pilgern oder in Memmingen einen Stadtbummel zu unternehmen. Die Abende wurden dafür umso ausgiebiger zusammen gefeiert.
In diversen Roomparties wurde der deutschen Alkoholwirtschaft kräftig unter die Arme gegriffen oder aber andere sponnen ihre Intrigen im Gemeinschaftsraum bei einer Partie RISIKO oder UNO.
Nach anfänglichem Zögern spielte schließlich auch der Wettergott noch mit und bescherte uns am Samstag für den Grillabend strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Dies nutzten dann auch einige Leute, um mal eben für einen Tag auf die Con zu kommen und „reinzuschnuppern“. Wer sich also nicht sicher ist, ob so etwas das Richtige für ihn ist, kann sich bei so einer Gelegenheit einen Einblick in das Conleben verschaffen. Der Montag sollte schließlich das bringen, worauf viele schon die ganze Zeit warteten: den NIGHT-HUNT.
Der Ablauf des Spieles ist im Prinzip immer derselbe. Eine Gruppe von drei bis vier Leuten wird mit dem Auto ca. 500 bis 1000 m weggefahren und muss sich dann bei vollkommener Dunkelheit den Weg zu den Zielkoordinaten erarbeiten. Unterwegs lauern böse Fänger, die die armen Läufer abfangen wollen. Die Gruppe, die die meisten Leute ins Ziel bringt, hat gewonnen. Alle Einzelheiten des Nighthunts hier aufzuzählen würde vermutlich zu lange dauern, aber einige Leckerbissen sind doch erzählenswert. Tiny hat sich zunächst bei einem Fangversuch den Knöchel verstaucht, humpelte ins Ziel, ruhte sich zwei Minuten aus, zog dann wieder los, um sich den Knöchel nochmal zu verstauchen, humpelte wieder ins Ziel, zog wieder los, knickte wieder um und wurde schließlich von drei Leuten zurück ins Con-Haus getragen. Einsatz bis zum Umfallen. Daniel hatte die Parole vergessen und fragte unterwegs einen anderen, ob er Läufer oder Fänger sei, worauf dieser natürlich prompt meinte: „Ich bin Fänger und Du bist jetzt gefangen.“ Sandra musste mitten auf dem Feld mal ganz dringend und wäre dabei fast über Ulli gestolpert und ich kann nur jedem empfehlen, dass es auch dann, wenn ein Fänger ganz dicht hinter einem ist, sehr ungesund kommt, wenn man sich mit einem Sprung in ein Brennnesselfeld rettet. Ach und noch was, durch einen glücklichen Zufall war in der benachbarten Ortschaft ein Military-Laden, der Tarnanzüge verkaufte. Der Mann dürfte an diesem Tag den Umsatz für den ganzen Monat gemacht haben, wobei besonders auffiel, wie viele von unseren Wehrdienstverweigerern auf einmal in Tarnkleidung rumliefen.
Am Dienstag tauschte eine Gruppe von 15 Leuten den Tarnanzug mit einem Rennanzug und mietete die Go-Kart-Bahn von Mindelheim für eine Stunde. Nach dem anschließenden Rennen – ein Team bestand aus zwei Fahrern, was für einige recht chaotische Boxenstopps sorgte – waren einige Leute doch ziemlich aus der Puste gekommen, aber man war sich einig darüber, dass eine derartige Aktion fester Bestandteil einer jeden Con werden sollte. Es siegten übrigens die SHADOWS vor den RANGERS. Vierter wurde die WHITESTAR, ich dachte das war ne TREKWARS Con?
Wie gesagt, auch wenn das Haus diesmal nicht allzu schön war, so hat dies der Con keinen Abbruch getan. Vielleicht war es ja gerade dem Ideenreichtum einiger Leute zu verdanken, dass es auf dieser Con keinem langweilig wurde, und wem doch, dem kann sowieso nicht geholfen werden.
Und sogar beim traditionellen Abschiedsessen ging diesmal so ziemlich alles gut, was nicht immer der Fall ist. Aber wahrscheinlich lag es auch daran, dass wir nicht bei dem Chinesen waren, den eine größere Gruppe am Sonntag besucht hatte; dort konnten wir doch tatsächlich nicht alle mit Stäbchen essen, weil das Restaurant für 80 Personen nur 4 Stäbchen hatte.
Also bis Sylvester, dann wird der nächste TREWA-Schumi gekürt, dieses Jahr waren Sepp und Roman einfach zu schnell.
Con-Bericht von Matthias Neumann
Fotos von Robert Pastyrik

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