37. TreWa Con

trewa-con-37

Die 37. TreWa Con im Wolfshof – Horror Fotoshoot, Rust | Beginn: 5.08.2001 / Ende: 15.08.2001


Freizeitpark Rust, Triberger Wasserfälle, Gotcha, Horror Fotosession

Okay, eins gleich vorab, ich bin nicht der Schreiberling vor dem Herrn, habe aber einfach Lust mal zu erzählen, wie ich, als Newbe, die TreWa erlebt habe…

Ich weiss nicht was mich geritten hat, als ich mich zur TreWa angemeldet habe. Alles was ich vorher gelesen hatte, klang nach einer reinen Sauftour und einer eingeschworenen Gemeinschaft. Also nichts was mich wirklich reizt! Alkohol bis zum Koma und einsame Abende, weil man ein Aussenseiter ist! – und dann fahre ich Volltrottel auch noch alleine hin. Spätestens an diesem Punkt hätte ich wissen sollen, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe.

Wie zur Bestätigung aller bösen Vorahnungen, hab ich mir erst mal einen Wolf nach dem Conhaus gesucht. Nirgends war das Kaff „Grün“, das jeder Routenplaner zu kennen scheint, nur keiner der Eingeborenen, zu finden. Gott sei dank kannte man den Wolfhof (ohne S wie ich mich belehren lassen durfte) und meine Odyssee fand ein Ende, mitten im Wald, fernab jedweder Zivilisation.
„Shrek lass nach“, war mein erster Gedanke, da stand ein Empfangskomitee vor der Tür, den Gerüchten entsprechend bewaffnet! Flucht kam nicht mehr in Frage, also Augen zu und durch, es können nur die 10 schlimmsten Tage meines Lebens werden, was soll´s! – Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt…

Nach ein paar kurzen Sätzen mit Dirk und einer Führung durchs Haus stand ich wirklich etwas verloren vor dem Haus. Was nu? Okay, ich war nicht der einzige Neuling. Wer sah denn genauso unsicher aus wie ich? Lange braucht ich nicht suchen, ein Blick nach rechts reichte (Babette und Kerstin hockten etwas verloren neben der Treppe) und von links wurde ich gleich angequatscht (Markus, wer sonst). Volltreffer! Angeblich waren wir 10 oder 12 Neue, gefunden hab ich bis heute nicht alle! Aber zumindest ein Zimmer, ein Bett und erste Kontakte waren auf der haben Seite zu verbuchen (und mein Auto, als Rettungsanker sozusagen).

Die Stunden bis zur Opening und dem Essen verflogen scheinbar.
Noch bevor ein Wort gesagt wurde, hatte ich schon das Con-Shirt in der Hand und war auf der Suche nach einem Platz. Das klingt vielleicht komisch, aber Newbe´s haben scheinbar einen eingebauten Kompass, man findet sich einfach. In der Zwischenzeit hatte ich Thomas und Antonia kennen gelernt.
Nach einer kurzen Begrüssung durch Dirk und Matthias wurden die geplanten Ausflüge und was weiss ich nicht noch alles aufgezählt. Dann gab es ein paar Videos (incl. Nessi´s TreWa – Video von der letzten Con – nicht schlecht! Okay okay, ich geb´s zu, es war klasse!). Irgendwann fand ich mich vor einem Teller mit Wurstsalat im Frühstücksraum (oder auch Siedlerzimmer) wieder. Der totale Kulturschock! Wie kann man Wurst nur so vergewaltigen, ich hätte den Koch erwürgen können (und das war noch der harmloseste Tod der mir in den Sinn kam). Aber das einzige was würgte war ich, also erklärte ich den Brotkorb zu meinem besten Freund, und war damit nicht allein. Fragt mich jetzt bitte nicht, was mir in dem Moment durch den Kopf ging als mich erinnert habe, das hier in Kochgruppen für das Essen gesorgt werden sollte! Es war nicht wirklich nett…
Der Abend fand sein Ende am Lagerfeuer, das noch recht spärlich war, aber von gutem Willen zeugte. Das Holz kam erst am nächsten Tag, und ab da war der Lagerfeuerplatz einer der Haupttreffpunkte.

Am nächsten stürzte ich mich in den Con – Alltag, Frühstücken irgendwann zwischen 9 und 11, es sei denn man hatte Küchendienst, und dann mal sehn was der Tag so bringt.
Am Montag war das eine Partie Gotcha. Und mal ehrlich, wie kann man Leute besser kennen lernen, als wenn man sich mit ihnen einen steilen Berg in voller Montur raufquält (und ich Depp mach den Weg auch noch 2 mal, weil ich Raphi noch aufsammeln wollte um wenigstens eine Hose in Tarnfarbe zu haben) und Sie anschließend mit Farbkugeln abschießt? Es funktioniert wirklich, allerdings am besten in den Pausen zwischen den Runden. Des Abends war ich im wahrsten Sinne erschossen! Und mir bestand noch eine der bereits erwähnten Kochgruppen bevor (grausam, aber wahr). Dirk machte Petersilien-Kartoffeln und Leberkäse mit Spiegelei. Aus den Vorbereitungen hielt ich mich raus, zum Ausgleich hatte ich dann Küchendienst. Aber das Essen war es Wert – LECKER!
Den Abend verbrachte man entweder im Videoraum (es gab das Video zur FedCon9, das dem Küchendienst teilweise zum Opfer fiel und das Finale von Voyager, oder war das erst am Dienstag?) oder am Lagerfeuer.
Der Dienstag brachte einen Ausflug in die Eugen-Keidel-Therme nach Freiburg. Die TreWaristi spalteten sich in zwei Lager – Schwimmer und Saunagänger. Aber eins hatte wir gemeinsam, unsere gute Laune sorgte des öfteren für Verstimmungen bei den übrigen Gästen. – Merke: Lachen ist in solchen Einrichtungen streng verboten. ;o)
Sogar die Kiddies waren etwas irritiert, wie wir es wagen konnten im Wasser herumzutoben, wo ihren Eltern das doch ausdrücklich untersagt hatten. Spaß hatten wir trotzdem. Besonders nett war die Geschichte der jungen Dame (Namen werden nicht genannt) die den Anschluss an ihre Gruppe verloren hatte und im Badeanzug nach einer Mitfahrgelegenheit suchte. Nicht bestätigten Gerüchten zufolgen fand sie eine, und ging zur Feier erst einmal eine Runde schwimmen, so dass die neue Truppe warten durfte.
Des Abends waren die meisten ziemlich erschossen, was einen harten Kern aber weder vom Siedeln, noch vom obligatorischen Lagerfeuer abhielt. Ich fiel irgendwann ins Bett. Wann weiß ich nicht, aber es war noch Dienstag, denn eine TreWa – Regel besagt: „Der nächste Tag fängt erst an wenn ich geschlafen habe“ (über Sinn und Unsinn dieser Regel braucht ihr mit mir nicht zu streiten, ich hab sie nicht gemacht, fragt Eva).
Der nächste Tag begrüsste uns mit strömendem Regen (und dabei hatte ich meinen Teller am Vortag wirklich leer geputzt!) und wir wollten in den Europa-Park. Und da einmal beschlossene Punkte nicht mehr umgeworfen werden, und sich alle schon fürh, ich glaub´ um 7, aus den Betten gequält hatten, fuhren wir wirklich los. Frei nach dem Motto: „Nur die Harten kommen in den Garten“.
Petrus hatte allerdings ein Einsehen, denn als wir den Park stürmten hörte es auf zu Regnen, und ausser gelegentlich auftauchenden, dunklen Wolken, war nix mehr mit schlechtem Wetter.
Es war ein Tag mit allen Höhen und Tiefen in jeder Beziehung (Fazit: Man kann es nicht allen recht machen!). Beliebteste Attraktion war die russische Schlittenfahrt, ein absolutes Highlight, das man nicht verpassen darf. Sollte jemand mal mit Babette unterwegs sein, sprecht sie einfach drauf an!
Aber auch das Fjordrafting (nur bei Sonnenschein zu empfehlen), Poseidon, EuroSat und EuroMir sind nicht schlecht. Alles andere ist klassisches Parkeinerlei, macht Spass, ist aber auch nichts besonderes. Zur Erholung gönnten wir uns ein kleines Ritterturnier, man glaubt gar nicht, wie viel Spaß es macht dem bösen, schwarzen Ritter zu zujubeln. Man fällt zumindest auf und sorgt für Heiterkeit.
Gut durchgeschüttelt und mehr oder weniger fit wanderte unsere Gruppe um halb 8 aus dem Park und war mit sich und der Welt zufrieden (na ja, mehr oder weniger). Kochgruppen gab es keine, jeder fand irgendwo, irgendwas womit er über den Abend kam. Wir suchten uns (im wahrsten Sinne des Wortes) ein Gasthaus – das vierte hatte endlich geöffnet. Irgendwer stellte die Theorie auf, dass jedes Lokal in Simonswald nur einem Abend geöffnet hat. An dem Abend war es das Gasthaus zu Krone, oder so ähnlich. Lustig war´s und geschmeckt hat es auch. Zurück im Conhaus trug ich mich noch schnell in die Liste für das Siedler – Turnier ein. Ein fataler Fehler, wie ich schnell merkte. Aber erst mal fiel ich irgendwann ins Bett.
Ab Donnerstag gab es kein Programm mehr. Immer wieder bildeten sich Grüppchen die zusammen etwas unternahmen. Für die Siedler unter uns, war die größte Herausforderung irgendwie die notwendigen Partien bis zum Montag zusammen zu bekommen. Ein Kampf gegen Windmühlen!
Ein beliebtes Ausflugsziel waren die Triberger Wasserfälle (angeblich die größten Deutschlands). Natürlich waren wir auch da. Besonders beeindruckend fand ich den gigantischen Bergsee, auf dem sogar ein Tretboot und zwei Ruderboote vermietet wurden. Mein Gartenteich ist fast größer, aber was soll´s, spassig war es alle mal.
Für das leibliche Wohl sorgten die unterschiedlichen Kochgruppen, wer schnell genug war und sich noch in eine der Listen eintragen konnte, wurde mit den unterschiedlichsten Speisen beglückt: Flammkuchen (Markus), Chili (Patrik), diverse Aufläufe (ich glaub das war Alex) und Sherry – Geschnetzeltes (Dirk). Wer keinen Platz mehr bekam, ging entweder Essen oder kochte sich selbst etwas. Besonders verbreitet unter den TreWaristi sind die Liebhaber der 5-Minuten-Terrine und der Freundeskreis der Wagner-Pizza in jeder nur erdenklichen Variation.
Wer nicht siedelte oder am Lagerfeuer saß, der schaute entweder Video oder spielte an der PSX. Da tun sich echte Abgründe auf. Auf dieser Con gab es lauter begeisterte Killer, mit Wonne Ihre Gegner bei Red Faction (oder so ähnlich) verbrannten, durchlöcherten und in die Luft jagten. Ein Schauspiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Natürlich wurde auch weiter Gotcha gespielt, mit wachsender Begeisterung. Die Gruppe wurde größer und die Gesichter wechselten. Dummerweise änderte sich nichts an der Treffsicherheit gewisser Leute (danke Raphi, jetzt weiss ich wenigstens wie die Farbe in den Kugeln schmeckt). Bleibende Schäden sind nicht auszuschließen, das Spiel macht süchtig und Flecken, gelbe auf den Klammotten, und blaue als Zeichen für die eigene Dummheit ;o)
Ab Sonntag wurde es warm. Nein, nicht warm, es wurde heiß und wir ergriffen die Flucht. Runter vom Berg, rein ins Freibad. Ein kleines Dorffreibad, aber wer braucht schon ein Erlebnisbad, wenn er mit Leuten von der TreWa unterwegs ist? Da ist Spaß garantiert! Dummerweise wurde der Sonnenbrand auch gleich mit geliefert. Den Abend verbrachte man in grosser Runde am Lagerfeuer bei einer Runde Mafiosi. Lachen ohne Ende war angesagt, wenn Eva mit den wildesten Theorien erläuterte warum der oder die ein Mafiosi sein müsste und man ihn lynchen sollte. Ich sage nur, die Klo-Theorie, völlig abwegig, aber sie hatte recht.
Das gleiche Spiel wiederholte sich auch am Montag und Dienstag. Temperaturen über 30 Grad, lassen aber auch nicht Raum für Alternativen. Also erst auf ins Freibad und abends ans Lagerfeuer.
Dienstagabend machte sich bei den alteingesessenen Con-Teilnehmern der Con-Blues breit. Der letzte gemeinsame Abend. Für mich ein etwas kürzerer Abend, dummerweise hatte ich den finalen Küchendienst gezogen.
Am Mittwochmorgen warf Vader die ganze Bande mit dem Conan – Soundtrack früh um 8 aus dem Bett. Frühstücken, Packen und Putzen war angesagt. Gemeinsam wurde das Haus schnell wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht. Gegen 10 Uhr brachen die ersten auf, nicht sich vorher von jedem auf die eine oder andere Art zu verabschieden. Es wurde geknuddelt bis zum Abwinken und dem einen oder anderen stand eine Träne in den Augen.
Gegen 11 Uhr brach ich auch auf und versuchte nach Hause zu fahren. Dummerweise kamen mir zwei ältere Damen dazwischen, aber das ist eine andere Geschichte.

Irgendwann abends landete ich wieder zuhause, total erschlagen, aber rundum zufrieden. Das Lagerfeuer fehlt mir jetzt schon, aber die nächste Con kommt bestimmt!
Und ich werde wohl wieder auftauchen, und diesmal Freunde wieder treffen, und nicht mehr Angst haben als Aussenseiter da zu stehen. Denn auf der TreWa niemaden kennen zu lernen ist fast schon unmöglich. Es gibt viele von den „Alteingesessenen“ die auf Neulinge zugehen und ihnen den Einstieg erleichtert. Zumindest ist es mir so ergangen.
DANKE Raphi, Bine, Patrik, Anke, Joe, Claudia, Eva, Vader, Asli (?), Sandra Z. und Sandra P., Ernst, Frank, Beate, Babs, Nessi, Stevie, Franz und, und, und… (fühlt euch alle mitaufgezählt, wenn ihr da wart), ihr habt mich total herzlich aufgenommen
Und natürlich auch ein DANKE an Dirk und Matthias, es war ein Erlebnis für mich (wie auch immer ihr das jetzt interpretieren wollt) und an meine Mit – (Ex)Newbe´s, Thomas, Babette, Kerstin, Antonia, Markus, Phillip und Silvie.

Ach ja, der eine oder die andere wundert sich jetzt vielleicht, wo der Alkohol bei der Geschichte versteckt war. Der ist sozusagen unter den Tisch gefallen, oder einfach nicht aufgefallen. Ich will jetzt nicht behaupten auf der TreWa würde kein Alkohol getrunken werden, das wäre glatt gelogen! So viele leere Flaschen bekommt man sonst nur selten zu sehen, aber jeder scheint zu wissen, wann er genug hat (na ja, fast jeder), keiner wird aggressiv oder pöbelt rum (okay, auch hier gilt fast jeder).

Rafft euch einfach mal auf und erlebt ein TreWa live und in Farbe, dann könnt ihr euch ein eigenes Bild machen. Es lohnt sich!

Kate
„Der geilste Urlaub den man sich vorstellen kann“

oder
„Die Trewacon aus der Sicht eines Neulings“

Für den Urlaub in diesem Jahr hatte ich noch nichts Besonderes vor und auch noch niemand mit dem ich ihn verbringen konnte. Sicher bot sich das eine oder andere an, aber nichts sagte mir so richtig zu, dass ich mich hätte dafür begeistern können.

Wie ein Geistesblitz aus heiterem Himmel erschien es mir dann, dass mir plötzlich die Trewacon einfiel und diese ja, wie ich es noch irgendwie in Erinnerung hatte, irgendwann im August stattfinden sollte.
Auf der Fedcon hatte ich schon lustige Filme darüber gesehen und ich dachte mir, das könnte mir gefallen, mit vielen Gleichgesinnten Spaß zu haben. Mit den Trekkies habe ich fast noch nie schlechte Erfahrungen gemacht und es freut mich immer mal neue Gesichter zu sehen und neue Leute kennenzulernen.
Also schaute ich gleich im Internet unter www.trewacon.de nach. Glück gehabt! Noch eine Woche Zeit. Hoffentlich kann ich noch mit, dachte ich bei mir. Am nächsten Tag setzte ich mich gleich mit Dirk in Verbindung und meldete mich bei ihm an.

Am Sonntag ging es dann los in den Schwarzwald. Dank der tollen Wegbeschreibung habe ich den Wolfhof auch gleich ohne lange Irrfahrten gefunden, obwohl er sehr versteckt in den Bergen liegt.
Als ich ankam wurde ich von allen, die schon da waren, herzlich begrüßt und man stellte sich einander vor. Mein Gepäck verstaute ich in einem der Zimmer und ging dann zu den anderen in den Hof um mich an dem Wiedersehenstratsch zu beteiligen.

Nach und nach trudelten immer mehr ein und es wurde langsam voller im Haus. Lauter tolle Leute, dachte ich mir und freute mich schon auf die Zeit, die ich mit ihnen verbringen konnte.

Abends versammelten wir uns zur Opening-Ceremony im Videoraum. Dirk, Matthias und Patrick überreichten das Original-Sommer-Trewacon-T-Shirt-2001. Dirk hieß alle im Conhaus willkommen und informierte über das Programm in den nächsten Tagen.
Danach sahen wir uns noch einige Trailer-Schmankerl an und landeten schließlich alle später am Lagerfeuer vor dem Haus. Es wurde sehr spät, was sich für die nächsten Tage als Normalzustand herausstellen sollte, da es immer was zu quatschen und zu lachen gab.

Dienstags fuhren wir in das Thermalbad in Freiburg. Hier teilten wir uns auf, da manchen das Schwimmbad lieber war, als die Sauna. Die Saunalandschaft war grandios. Alles da, was man sich als Saunafan wünschen könnte. Verschiedene Temperaturen, Meditationssauna mit Duftaroma und leiser Entspannungsmusik und so weiter, und so weiter. Ich persönlich bevorzugte das türkische Dampfbad und ging anschließend immer noch in den warmen Pool, in dem man ins Freie schwimmen konnte.

Am Mittwoch fuhren wir in der Kolonne zum Europark Rust. Es regnete in Strömen an diesem Morgen und wir glaubten schon, dass der Tag bestimmt voll ins Wasser fallen würde. Doch plötzlich lichtete sich der Himmel und die Sonne strahlte. Besonders Spaß hatte man in den verschiedenen Achter- und Wasserbahnen, die es hier überall auf dem Gelände gab. Ich setzte mich auch gerne mal auf eine Bank und betrachtete einfach die Menschen, die in Scharen durch den Park streiften.

Freitags kamen noch eine Menge Leute, die leider nur über das Wochenende Zeit hatten die Con zu besuchen und das Haus füllte sich langsam. Abends war Grillen angesagt mit Freibier. Auf das große Fressen folgte das große Feiern. Man hatte sich viel zu erzählen und auch Gerhard und Vader waren da, die mit ihren Geschichten und Späßchen ständig alle in ihren Bann zogen und der Abend wurde ein voller Hit.

Samstags wäre eigentlich Nighthunt angesagt gewesen, aber da Thomas für alle Caipirinhas ausgegeben hatte und diese leckeren Dinger von allen sehr bereitwillig konsumiert wurden, beschloss man es auf Sonntag zu verschieben. Es wäre einfach zu gefährlich gewesen nachts angeheitert durch die Wälder zu streifen (für die Tiere natürlich!  ).

Am Sonntag fand eine Horrorfotosession statt, indem sich einige von uns mit schauderhaften Masken und Gewändern verkleideten und mit Äxten und anderem Mordwerkzeug am Bach entlang in Pose gingen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fotos, die dabei entstanden sind. Die müssen wirklich total stark und furchterregend aussehen. Waren nun mal Horrorprofis am Werk.

Der Nighthunt wurde diesmal anders als sonst durchgeführt. Die Läufer wurden in Gruppen zu 4 Personen aufgeteilt. Sie sind auf einem feindlichen Planeten und müssen drei ihrer Basislager erkundschaften und Informationen, die sie dort erhalten, auf einen Zettel aufschreiben und ins Hauptquartier bringen, ohne dabei ihr Leben zu verlieren, welches aus einem Zettel bestand, der mit einem Klebestreifen auf dem Rücken fixiert wurde. Unterwegs lauerten dann nette Monster, die einem angeblich nichts taten, einen aber zu Tode erschreckten, wenn sie mit Urschreien aus dem Gebüsch hervorgesprungen kamen. Außerdem waren da noch die Fänger, die versteckt darauf lauerten, einem das Leben (den Zettel) zu nehmen. Da wir idiotischerweise glaubten auf Licht verzichten zu können, verlor sich unsere Gruppe bereits bei Basislager 1 aus den Augen. In der Nacht sehe ich nicht besonders gut und war deshalb sehr froh, dass Philipp bei mir war, der damit keine Probleme hatte und mich geduldig an der Hand nahm und mitschleppte. Trotz der Pannen die wir hatten, fand ich dieses Spiel sehr lustig und ganz besonders spannend und aufregend (das Blut gefror mir förmlich vor Schreck in meinen Adern, was meine entsetzlichen Schreie wohl bewiesen haben).

Mein absoluter Favorit aber war immer das Gotcha. Ich hatte das noch nie gemacht, hab nur mal in Fernsehberichten darüber gehört, freute mich aber riesig darauf, da in mir immer schon ein kleiner Kämpfer schlummerte und ich diesen hier auch mal ausleben konnte. Wir gingen in geeignetes Gebiet und bereiteten uns vor. Zwei Leute mussten sich irgendwo verschanzen und drei andere mussten sie ausfindig machen und die Stellung zerschlagen. Wenn jemand dreimal getroffen war galt er als tot und musste dieses auch laut verkünden, damit alle anderen im Spiel Bescheid wussten. Ich hatte ja keine Ahnung davon, dass ich dieses Spiel so gut beherrschen würde.
Voller Begeisterung animierte ich auch noch andere Mädels dazu, mitzumachen und alle hatten ihre wahre Freude daran und waren auch sehr gut darin. Sabine meinte dann auch mal „Wir sind bestimmt so gut, weil wir hier endlich unsere versteckten Aggressionen gegenüber den Männern ausleben dürfen“ worauf wir in lautes Lachen ausbrachen.

Was gibt es sonst noch so zu erzählen?
Ja, an heißen Tagen fuhren wir immer ins nahegelegene Freibad im Tal und erfrischten und sonnten uns dort nachmittags.
Wenn wir abends nicht in ein Restaurant gingen, dann kochten wir immer in Gruppen ein Gericht. Die Teamarbeit war immer sehr lustig und machte total Spaß. Es hat sogar jedes Mal super geschmeckt, was wir so gekocht haben.
Nebenbei lief auch ein Siedlerturnier, an dem ich mich aber nicht beteiligt habe, weil ich dieses Spiel leider nicht beherrsche. Vielleicht lerne ich es ja bei der nächsten Trewacon.
Im Videoraum hatte man immer die Möglichkeit einen Film anzuschauen oder mit der Playstation ein tolles Videospiel an der Großleinwand auszufechten.

Ach ja, noch was. Eines Morgens entdeckten Eva und Dirk II in unserem Vorratsraum neben der Küche ein Tierchen, das wie ein Eichhörnchen aussah, sich aber als Siebenschläfer entpuppte. Dirk II versuchte es zu fangen, was sich aber im Nachhinein als ziemlich blöde Idee herausstellte, als ihn das kleine Ding kräftig in den Finger biss und ihm eine blutige Wunde zufügte. Schließlich wurde beschlossen, es in unsere Wohngemeinschaft aufzunehmen und auch weiterhin an unseren Vorräten teilhaben zu lassen.

Matthias Wein (weiß, trocken, Käfer, München, 7,– DM die Flasche) hat mir immer sehr gemundet und ich bin schon am überlegen ob ich nicht in Zukunft meinen Weinlieferanten wechseln soll .
„Nichts für ungut Matthias, du weißt ja wer das schreibt“.

Und Dirk, ärger dich nicht mehr über die Hexenwirtin, wir haben uns nach dem du wegwarst noch ganz heimlich bei Captain Picard ein Shuttle ausgeliehen und damit ihre blöde Bude bombardiert und dem Erdboden gleich gemacht, um fürchterliche Rache an ihr zu nehmen. Für das sind ja Freunde da. Du hättest mal der ihr blödes Gesicht sehen sollen, als wir in dem Ding angeflogen kamen .

Mir persönlich hat die Trewacon sehr viel gegeben. Ich habe tolle neue Menschen kennen gelernt und bin stolz darauf sie als Freunde bezeichnen zu dürfen. Freundschaft ist für mich sehr wichtig, vielleicht das Wichtigste überhaupt und gute Freunde sind seltener und wertvoller als Diamanten.

Und ich schließe mich Steve an, der in seiner Mail so schön schrieb:

„Ich vermisse euch alle sehr. Die einen mehr, die anderen noch mehr….“

Bis zur nächsten Trewacon. Ich lass bestimmt keine mehr aus.

Antonia Achatz, August 2001

[srizonfbalbum id=29]

Comments are closed.